Die Einschlafbegleitung von mehreren Kindern ist oft gar nicht so einfach. Ein Geschwisterbett kann hierfür eine ideale Lösung sein. Aber nicht nur der Einschlafprozess wird dadurch erleichtert. Familien und insbesondere Geschwister können aufgrund vieler positiven Eigenschaften davon profitieren.
Müdigkeit und Dunkelheit lösen das Bindungsverhalten aus. Dementsprechend fällt den meisten Kindern das Einschlafen sehr schwer und sie sind auf eine Einschlafbegleitung angewiesen. Auch nachts benötigen sie häufig Nähe und Körperkontakt, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Für viele Familien ist deshalb das Familienbett eine ideale Lösung, um den Bedürfnissen aller Familienmitgliedern gerecht zu werden.
Das Geschwisterbett bietet eine passende Möglichkeit, das Familienbett zu beenden. Auch ohne dem Familienbett ist das Geschwisterbett natürlich eine geeignete Alternative, damit Kinder nicht alleine in ihrem Zimmer schlafen müssen. Denn wenn Geschwister gemeinsam schlafen, dann geben sie sich nachts gegenseitig die erforderliche Nähe. Sie fühlen sich sicher, unterstützen sich gegenseitig und sind dadurch weniger auf die Hilfe der Eltern angewiesen. Natürlich ist es dennoch keine Garantie, dass das Elternschlafzimmer nicht mehr aufgesucht wird. Vor allem bei Krankheit oder einem Albtraum kann das Geschwisterkind nicht die elterliche Nähe ersetzen.
Ab wann ist ein Geschwisterbett sinnvoll?
Nach den aktuellen Sicherheitsempfehlungen sollten Kinder im ersten Lebensjahr bei ihren Eltern schlafen. Dadurch wird das Risiko für den plötzlichen Kindstod verringert.
Der früheste Zeitpunkt für den Auszug in das Geschwisterbett ist somit nach dem ersten Geburtstag. Hierbei kommt es jedoch ganz auf das individuelle Nähebedürfnis des Kindes an. Zwischen den Geschwistern sollte außerdem eine gute Bindung vorhanden sein. Wichtig ist hierbei, auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und zu überlegen, ob die Nähe des Geschwisterkindes nachts bereits ausreichend ist.
Für viele Familien macht das Geschwisterbett erst Sinn, wenn nachts nicht mehr gestillt wird. Ansonsten kann es vorkommen, dass sich die Mama nachts mit in das Geschwisterbett legen muss oder das Kind zum Stillen ins Elternschlafzimmer kommt. Hierbei sollte im Vorfeld überlegt werden, was für die Familie angenehm ist.
Vorteile des Geschwisterbettes
- idealer Übergang aus dem Familienbett
- vermittelt das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit
- fördert die Bindung zwischen den Geschwistern
- Kinder haben weniger Angst und Albträume
Die Einschlafbegleitung im Geschwisterbett
Viele Eltern machen sich Sorgen, dass sich die Kinder im Geschwisterbett gegenseitig am einschlafen hindern. Wichtig hierbei ist jedoch, dass das Geschwisterbett keinesfalls die Einschlafbegleitung der Eltern ersetzt.
Wird das Geschwisterbett neu eingeführt, dann ist dies natürlich erstmal sehr aufregend. Es kann durchaus vorkommen, dass die Anfangszeit erstmal turbulent ist, bis sich die Kinder an die neue Situation gewöhnt haben. Nach dieser Zeit gestaltet sich die Einschlafbegleitung jedoch deutlich einfacher, als wenn man die Kinder alleine und getrennt ins Bett bringen muss.
Haben die Geschwisterkinder unterschiedliche Schlafenszeiten, dann kann der Schlaf-Wach-Rhythmus langsam angeglichen werden. Dieser wird täglich 5-10 Minuten in die gewünschte Richtung verschoben, bis beide Kinder zur gleichen Zeit ins Bett gehen. Es dauert meist ca. 14 Tage, bis sich der kindliche Organismus an diese Veränderung gewöhnt hat.
Möglichkeiten der Gestaltung
In der Gestaltung des Geschwisterbettes bist du völlig frei. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und einige Beispiele möchte ich dir heute zeigen:
- mehrere Kinderbetten nebeneinander stellen und den Spalt mit Schaumstoff füllen
- ein größeres gemeinsames Bett für die Geschwister
- eine große Matratze auf einem Lattenrost
Ich hoffe, dass dir der Artikel eine Hilfe war. Schreibe mir gerne, wenn noch weitere Fragen zum Geschwisterbett entstanden sind.
Hast du noch andere Fragen zum Thema Baby- und Kleinkindschlaf oder benötigst Unterstützung? Hier geht’s zur Schlafberatung.
Bis bald,